Arbeitsschwerpunkte

Die Dyskalkulietherapie (Rechenschwäche)

Die Dyskalkulietherapie beginnt generell auf der Stufe, auf dem das Kind noch problemlos handlungsfähig ist. Fangen die Schwierigkeiten an, beginnt die Identifizierung der subjektiven Rechenstrategien der Kinder und Jugendlichen. Diese müssen von der Lerntherapeutin verstanden und den Kindern oder Jugendlichen deutlich gemacht werden. Sie müssen verstehen, warum diese nicht angemessen sind und zum falschen Ergebnis führen. Hierbei wird die Lerntherapeutin nichts unversucht lassen, um das ganze Rechengeschehen zu visualisieren.

Um die Aufmerksamkeit zu bündeln, wird die Therapiestunde handlungsorientiert aufgebaut und das Kind wird zunehmend dazu angehalten, seine Handlungen verbal, laut zu artikulieren. Im Bereich Mathematik gibt es zwar Rechenstrategien, die auswendiggelernt werden können und sollen, im Grunde müssen aber die Rechenoperationen verstanden werden, damit die Transferleistungen bei Sachaufgaben oder komplizierteren Rechnungen erbracht werden können.

Die Verbalisierung des eigenen Tuns, mit der altersentsprechenden Fachtermini, ist ein sehr wichtiger Teil der Therapie: Durch begleitendes Sprechen, wird schnell offensichtlich, wo die Schwierigkeiten liegen. Die Fachbegriffe werden zudem wiederholt und verinnerlicht und die mündliche Ausdrucksfähigkeit wird schrittweise erweitert. Die Kinder werden sicherer und verlieren ihre Angst vor dem „Fehler machen“. Zudem legt diese Verbalisierung ein solides Fundament, was den Betroffenen Sicherheit bietet, da sie sich selbst überprüfen können.

Das therapeutische Geschehen wird mit dyskalkulen/rechenschwachen Kindern und Jugendlichen in Gespräche eingebettet, die mit Fragen seitens der Therapeutin beginnen, denn die Erkenntnis in grundlegende Rechenoperationen kann nicht gelehrt oder erzeugt werden. Diese müssen von den Betroffenen selbst, während des Rechenprozesses, gewonnen werden. Die lerntherapeutischen Gespräche lenken somit die Wahrnehmung der Kinder und Jugendlichen auf Offensichtlichkeiten hin, die von ihnen nicht einfach erkannt werden, um die notwendigen „Aha! -Erlebnisse“ möglich zu machen.

Die Legasthenietherapie (Lese- und Schreibschwäche)

In der Legasthenietherapie bilden ebenfalls Förderdiagnostik oder standardisierte Tests den Ausgangspunkt für weiteres Vorgehen. Hier werden, je nach Einzelfall, verschiedene Lese- und Rechtschreibtests, eine Konzeptfehleranalyse nach Frau Reuter-Liehr und der Mottier-Test angewendet.

Die lerntherapeutischen Programme nach Reuter-Liehr und nach Dummer-Smoch und Hackethal, sind beide, jeweils sehr detailliert ausgearbeitete Konzepte. Sie schreiten konsequent vom Einfachen und Öfteren zum Komplizierteren und Seltenen fort und sind durchgehend kinästhetisch orientiert.

Je nach Stand des Kindes, des Jugendlichen, werden Laute mit Gesten verbunden, die an der Tafel dann synchron mitsprechend zu Buchstaben, Silben und Wörtern verschriftet werden. Silben und Sprachrhythmus werden durch silbierendes Sprechen und Abschreiten der Silben, kinästhetisch erlebbar gemacht. So bedarf z. B. die Doppelkonsonanz keiner abstrakt-kognitiven Regelerläuterung, die von den Betroffenen beim Schreibprozess sowieso kaum berücksichtigt werden. Die Automatisierung erfolgt durch das taktil-kinästhetische System.

Das Erlernen der Gesten und das Erlesen der Wörter und Texte mit diesen, erfordert hohe Konzentration von den Betroffenen und schult gleichzeitig deren Aufmerksamkeit. Somit ist mit diesen Methoden auch eine Aufmerksamkeitsschulung verbunden.

Psychomotorik

Bei Kindern mit erhöhtem Bewegungsdrang und Auffälligkeiten in den verschiedenen Wahrnehmungsbereichen, werden in die Therapiestunden psychomotorische Sequenzen mit eingebaut. Individuell abgestimmt, können Übungen zum Gleichgewicht, der Lateralität, der Tiefensensibilität oder zur optischen und akustischen Wahrnehmung angeboten werden.

Lern- und Gesellschaftsspiele gehören, je nach Alter und Interesse ebenfalls zum festen Bestand der Lerntherapiestunde.

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